Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Mittwoch, 30. November 2011

Kardinal Burke´s Rat zur Besserung der Welt



Kardinal Burke, derzeit Präfekt des obersten Gerichtshofes der Apostolischen Signatur, der gestern vor einer kommenden Christen-Verfolgung in den USA warnte, ist ein großer Herz-Jesu-Verehrer.
In diesem Video, in dem er den ersten internationalen Herz-Jesu-Kongress ankündigte, der im Oktober 2011 in Paray-le-Monial stattfand, ruft er jeden Katholiken auf, nicht apathisch zu werden oder zu verzweifeln, denn jeder könne etwas tun, um die Welt zu verbessern.
Er müsse dabei in seinem eigenen Haus bei sich selbst anfangen und  nach einer Herz-Jesu-Thronerhebung Jesus täglich als König der Familie verehren. Der Kardinal ruft zum Handeln und zur Heiligkeit auf.
Die Nachlese zum Herz-Jesu-Kongress in in Paray-le-Monial findet sich hier.


"Ich werde die Häuser segnen, in denen das Bild meines Heiligsten Herzens aufgestellt und verehrt wird," sagte der göttliche Heiland selbst zur hl. Margareta Maria Alacoque und „die Namen aller, die diese Andacht verbreiten, werden in meinem Herzen eingeschrieben sein und niemals daraus getilgt werden.“  Das waren aber nur zwei seiner 12 Verheißungen.

Mehr über das Herz-Jesu-Apostolat, Erklärungen, Andachtsbildern, Plaketen und Weihegebete hier.


Wir wurden glücklich (II) - Konvertiten zur katholischen Kirche

Ruhe und Friede ergoss sich in mein Herz

Im Jahre 1850 legte Theodor Kerst, Sohn eines protestantischen Pastors und Lehrer an der höheren Stadtschule in Ohrdruf im ehemaligen Herzogtum Gotha das katholische Glaubensbekenntnis ab. „Welche Gefühle ich hatte, berichtet er, das auseinander zu setzen wird nicht nötig sein. Jetzt standen mir die Gnadenmittel der Kirche zur Verfügung, und ich erlebte an mir die Kraft des heiligen Messopfers, der heiligen Sakramente, der Fürbitte der Heiligen, insbesondere ihrer Königin. Jedem frommen Katholiken sind dies bekannte Dinge, für mich aber war es eine neue Erfahrung.

Ruhe und innerer Friede ergoss sich in mein Herz und Stärke wider die Feinde meines Heiles*, denen gegenüber ich meine Schwäche außerhalb der katholischen Kirche so sehr kennen gelernt hatte.“ Kerst wurde in der Folge Priester in der Diözese Trier.

*Er meint Fleisch, Welt und Teufel


Aus: Wir wurden glücklich, Bekenntnisse von deutschen Konvertiten zur katholischen Kirche in den letzten hundert Jahren, Verlag Ferdinand Schöningh, 1936, zusammengestellt von P. Alois Gehlen S.J.

Dienstag, 29. November 2011

Die kommende Christenverfolgung in den USA




Kardinal Burke warnt vor möglicher Christenverfolgung in den USA. 

Er fordert, die Christen müssten aufstehen und für das Sittengesetz eintreten. Täten sie das nicht, so würde die Kultur der Säkularisierung dominieren und sie zerstören. Er bedauerte sehr, dass US-Politiker und Politikerinnen, die sich auch noch mit ihrem "Katholisch-sein" brüsteten, Standpunkte im Sittengesetz einnähmen, die denen der katholischen Kirche völlig wiedersprechen. Wenn solche Politiker sich auch noch als "praktizierende Katholiken" ansähen, so wäre diese Einschätzung völlig falsch.

In einem Treffen mit mehreren US-Bischöfen am Samstag, sprach  der Papst ähnliche Warnungen aus und forderte die amerikanischen Bischöfe auf, die moralische Wahrheit zu verteidigen.

Catholic League Präsident Bill Donohue sagte, Kardinal Burke übertreibe nicht, denn der Säkularismus sei militant geworden. Viele unter den Eliten würden einen zunehmend aggressiveren Säkularismus zeigen und gingen die katholische Kirche und andere christliche Kirchen vor allem wegen ihrer Einstellung zu sittlichen Werten an.

Wir wurden glücklich (I) - Konvertiten zur katholischen Kirche


Das so barmherzige und liebreiche Herz unseren göttlichen Herrn und Heilands möchte jeden zur Wahrheit, die er ist (Joh. 14,6) und dann in den Himmel führen, allerdings wie es der hl. Augustinus so treffend formulierte, nicht ohne Mitwirkung jedes einzelnen: „Der, der dich ohne dich geschaffen hat, wird dich nicht ohne dich erretten.“
Man muss mit freiem Willen das göttliche Gesetz ergreifen wollen, man muss Gott zu sich reden lassen w o l l e n. Der Herr sprach einst zur heiligen Theresia von Avila über jene Menschen, die der Welt ankleben: „Ich möchte gerne mit ihnen reden; die Geschöpfe aber machen in ihren Ohren solches Getöse, dass sie mir nicht einen Augenblick übrig lassen, wo ich bei ihnen Gehör finden könnte.“
Die Menschen in der ab jetzt lose folgenden Reihe „Wir wurden glücklich“ haben Gott Gehör geschenkt. Sie haben nämlich gebetet: „Rede Herr! Denn dein Diener hört.“ (1. Samuel 1-10) und „Herr, was willst Du, das ich tun soll? (Apostelgeschichte 9, 10). So haben sie sich von Gott zur Wahrheit führen lassen.´





1. Ich habe den Frieden gefunden


Aus: Wir wurden glücklich, Bekenntnisse von deutschen Konvertiten zur katholischen Kirche in den letzten hundert Jahren, Verlag Ferdinand Schöningh, 1936, zusammengestellt von P. Alois Gehlen S.J.


Reinhold Baumstark, Kreisgerichtsrat in Konstanz, der im Jahre 1869 zur katholischen Kirche zurücktrat, bekennt am Schluss seiner Konversionsschrift: „Man warnte mich: du wirst auch im Katholischen den rechten und wahren Freuden nicht finden!
Ich sagte darauf: Versteht man unter diesem Frieden die eingebildete Gewissheit des ewigen Heils, so mag ich ihn nicht, weil er ganz offenbar eine Täuschung ist; nur der Allwissende kann einen solche Gewissheit für oder gegen mich haben. Versteht man aber unter religiösem Frieden den versöhnenden Abschluss über welchen hinaus nichts Besseres oder Anderes gewünscht oder gedacht wird, das zufriedenen Bewusstsein, die lebendige Überzeugung, auf dem wahren religiösen Weg zu sein, von welchem wider abzugehen der sichere Schritt ins Verderben wäre, dann habe ich d e n F r ie d e n g e f u n d e n.
Es ist jetzt bald ein Jahr dahingegangen, seit die katholische Kirche mich aufgenommen hat. Was immer in diesem Jahr an mir besser geworden ist, in äußerlichem und innerlichem Leben, was ich an Gutem getan habe, was ich an Verkehrtem abgelegt oder unterlassen habe, was ich empfunden habe an reinem menschenwürdigem Glück, und was ich etwa an Kraft in mir gefunden habe zur Ertragung von Unrecht, Schmerz und Leid: ich verdanke es alles der katholischen Kirche.“



P. Gehlen schrieb im Vorwort: … Es gibt leider so viele Katholiken, die das ihnen von Gott in die Wiege gelegte große Geschenk, Kinder der katholischen Kirche zu sein, wenig oder gar nicht schätzen. Auf sie können die Worte des göttlichen Heilands Anerkennung finden: „O, wenn du die Gabe Gottes erkenntest…!“ (Joh. 4,10). Von den Konvertiten nun, die auf den folgende Blättern in manchmal ganz ergreifenden Worten Zeugnis von dem Glück abgelegen, das sie in der katholischen Kirche gefunden haben, können geborene Katholiken lernen, die so unverdiente große Gnade richtig einzuschätzen, dass sie von ihrer Jugend auf an den reichen übernatürlichen Gütern der katholischen Kirche Anteil haben.
Das Büchlein möchte aber suchende Nichtkatholiken zum Studium der katholischen Kirche anregen. Solche müssen sich nämlich vernünftigerweise sagen: hier legen Männer und Frauen Zeugnis für die katholische Kirche ab, von denen die meisten im Besitze der ganzen Bildung ihrer Zeit waren. Sie haben diese Kirche nach jahrelangem, vielfach jahrzehntelangem Forschen und Betten als die wahre Kirche Christi erkannt, haben sich ihr häufig unter den allergrößten Opfern angeschlossen und in ihr dann ihr Lebensglück gefunden. Eine solche Kirche ist es wohl wert, dass man sie näher kennen zu lernen suche, dass man durch den Wall von Vorurteilen, der sich gewöhnlich von Jugend auf um die Seelen der Nichtkatholiken legt, hindurch zu dringen suche, um an die Wahrheit zu kommen.
 

Sonntag, 27. November 2011

Unsere irrenden Brüder

Süßes Herz Jesu, erbarme Dich unser und unserer irrenden Brüder!
100 Tage Ablaß jedesmal (Pius X. 13. Aug. 1908)



Es ist noch nicht so lange her, da haben wir auch zu den "irrenden Brüdern" gehört. Beim jüngsten Gericht werden wir erfahren, wessen Gebet und Opfer wir unsere Heimkehr zu unserer heiligen Mutter Kirche zu verdanken haben.

Seit dem Vatikanum II ist es ja sozusagen politisch inkorrekt, von irrenden Brüdern zu sprechen. Da wir aber einst selber solche waren, können wir es uns erlauben, noch deutlichere Worte als auf dem Andachtsbildchen zu verwenden: dieser sehr liebevolle Begriff bezeichnet nichts anderes als Schismatiker und Häretiker. 

Da wir selber Protestanten waren können wir mit aller Deutlichkeit sagen: Martin Luther hat nur Elend in die Welt gebracht, er hat seine Anhänger und die Generationen danach vom Papst und damit vom Stellvertreter Christi auf Erden losgerissen, er hat ihnen das heilige Messopfer genommen, in ihren "Kirchen" ist der Heiland daher nicht mehr ganz und lebendig, mit Leib und Seele, mit Fleisch und Blut, mit Gottheit und Menschheit unter der Gestalt von Brot ständig gegenwärtig, da es bei Protestanten und ihren zahlreichen Sekten kein allerheiligstes Altarssakrament gibt.

Die Welt ist in den 500 Jahren seit der fälschlich so genannten „Reformation“ an Nächstenliebe wesentlich ärmer geworden, da gute Werke der falschen Lehre Luthers nach nicht mehr erforderlich sind, um in den Himmel zu kommen, der Glaube allein soll genügen, dann sind auch Sünden kein Problem, denn die Beichte ist abgeschafft.

In einem Katechismus für Konvertiten lasen wir ganz richtig: „Die Protestanten haben Maria aus ihren Kirchen herausgeworfen und ihr göttlicher Sohn ist ihr auf den Fuß gefolgt.“ Die armen Leute! Und auf all das bilden sie sich auch noch etwas ein! Über ihre eigene Religion wird den meisten Protestanten nicht viel zu Hause erklärt, was sie aber in fast allen Fällen erfahren ist, das die Katholiken wegen Papst, Beichte und Maria nicht ganz normal sind.

So haben wir bei unserer Konversion selbst erlebt, was wir von Konvertiten früherer Jahrhunderte schon gelesen haben: man darf alles werden, nur nicht katholisch!

Wären wir Moslems geworden oder hätten wir ein Coming Out gehabt oder Zwillinge abgetrieben, sicher wäre uns vollstes Verständnis entgegen gebracht worden, ja wahrscheinlich hätten wir für besonders modern gegolten, aber so gab es nur totales Unverständnis von unseren protestantischen Verwandten und Freunden und sogar Warnungen, wir würden das bald bereuen. Nun ist aber Gott sei Dank genau das Gegenteil eingetreten: Wir wurden außergewöhnlich glücklich!

Wenn das Gebet oben mehr Katholiken inständig beten würden, könnten das sicher bald noch viele andere Protestanten oder sogenannte „Orthodoxe“ (wie die ersten leider auch Schismatiker und Häretiker) von sich sagen. Früher gab es zehntausende Rückkehrer zur katholischen Kirche jedes Jahr in Europa, wie viele sind es heute?




Die Sonntagsarbeit

Auf kaum einen Punkt des göttlichen Gesetzes drang der heilige Pfarrer von Ars so nachdrücklich in seinen Predigten, als gerade auf diesen:

„Ihr arbeitet und arbeitet,“ sagte er, „aber was ihr gewinnt, gereicht euch zum Ruin für Seele und Leib. Wenn man die Sonntagsarbeiter fragte: Was machet ihr doch? 
So könnten sie antworten: Ich verkaufe meine Seele dem Teufel, kreuzige, so viel an mir liegt, meinen Heiland aufs Neue, und schwöre meiner Taufe ab. 
Ich bin ein Kind der Hölle; weinen muss ich eine Ewigkeit lang für nichts.“

(aus: Alfred Monnin, Missionar, Leben des im Jahre 1859 im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Pfarrers von Ars, Joh. Bapt. Maria Vianney, L. Schwann´sche Verlagsbuchhandlung, 1863)

Samstag, 26. November 2011

Die Wohltaten des heiligen Bußsakraments

CC Olek Remesz

Der heilige Pfarrer von Ars:


Meine Kinder, man sollte zittern, wenn man bedenkt, wie wenige die heiligen Sakramente nach recht guter Vorbereitung empfangen. — Es kommt vor, dass man sich die Nase putzt, während der Priester die Absolution gibt. Oder dass man während der Zeit darüber nachdenkt, ob man nicht vielleicht eine Sünde ausgelassen habe, und dass man dann später fragt: „Haben Sie schon die Absolution gegeben?“ Während der Priester die Absolution gibt, hat man wahrlich Grund, an nichts anderes zu denken. Es fließt in diesem Augenblicke ja das kostbare Blut Jesu Christi hernieder auf unsere Seele, um sie rein zu waschen, und sie wieder so schön zu machen, wie sie nach der Taufe war.

(nach: Alfred Monnin, Missionar, Leben des im Jahre 1859 im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Pfarrers von Ars, Joh. Bapt. Maria Vianney, L. Schwann´sche Verlagsbuchhandlung, 1863)

Freitag, 25. November 2011

Deutschland gestern und heute


Mit kühler Berechnung wird der ganze Dekalog niedergebrochen. Das aufrechte Verbrechertum redet in den Worten und Grundsätzen Nietzsches. Gedankenlos laufen auch Katholiken, selbst gebildete, hinter Führern her, deren Grundsätze in direktem Gegensatz zur Lehre Christi und seiner Kirche stehen. Wie viele lassen sich durch Versprechen sozialistischer und kommunistischer Agitatoren einfangen!
Auch in katholischen Kreisen ist weithin eine vergängliche Diesseitskultur das große Idol geworden. Für die übernatürlichen Ideale, die Christus der Welt gebracht hat, die im Jenseits liegen und die unvergänglich sind, fehlt vielen Blick und Sinn. Das tritt in ihrer Lebensauffassung, in ihren Lebensgrundsätzen und ihrer Lebensführung deutlich genug hervor. Gott und sein Gebot ist ihnen dafür nicht maßgebend. Mit all dem verbindet sich jetzt die schreckliche wirtschaftliche Not …
Das waren dringende Mahnworte von 1932!! von Karl Richstätter SJ in „Das Herz des Welterlösers".





Donnerstag, 24. November 2011

Abendland geht, Scharia kommt


Die Klostergebäude der seit 947 Jahren bestehenden Benediktinerabtei Michaelsberg werden sehr wahrscheinlich einer „weltlichen Nutzung“ zugeführt. Für eine Neuausrichtung fehlte die „Substanz“, es gab zu große Meinungsunterschiede zwischen der alten und der neuen Mönchsgeneration (bei insgesamt 10 Mönchen). Die meisten Katholiken gähnen bei solchen Artikeln nur.
Mittlerweile sind 25% der Brüsseler Moslems, Tendenz stark steigend. Eine Studie  hat ergeben, dass der Islam dort sehr viele Leute mobilisieren kann, mehr als jede politische Partei oder auch die katholische Kirche.
Die Moslems in Belgien fordern  – wie in fast allen europäischen Staaten, den USA und in Australien, die allgemeine Einführung der Scharia, dem Rechtssystem Allahs (für alle immer noch Ahnungslosen: Allah ist nicht der dreifaltige Gott, sondern besteht laut Koran explizit nur aus einer Person, Jesus ist dort explizit nicht der Sohn Allahs. Auf Diebstahl z.B. steht in der Scharia Handabhacken! Bilder dazu und entsprechende Körperstrafen für andere Vergehen kann jeder bei google selber suchen, Stichworte scharia strafen,sharia law …).

Interessanterweise stören diese Forderungen fast niemanden, versucht man so etwas jemandem nahe zu bringen: wieder ist das innere Gähnen zu sichtbar. In wenigen Jahren wird es dann heißen: ja, hätten wir das alles nur vorher geahnt!

Nun ja,  eine Gesellschaft, die sich nicht entrüstet, wenn jemand seine Kinder im Mutterleib in der 32. Schwangerschaftswoche „legal“  zerhacken lässt, wobei statt des „kranken“ Zwillings der gesunde getötet wird, der kranke nach diesem „Abtreibungsunglück“ aber auch nicht leben darf, warum sollte man sich auch über die Scharia aufregen.


Mich dürstet

Die Liebe und das Mitleid des Heilands für uns offenbarte sich sehr klar in dem Verlangen des göttlichen Herzens, für uns noch mehr zu leiden, als es schon gelitten hatte. Das wird bei der Erklärung des Wortes „Mich dürstet“ gezeigt:


„Sieh o, Mensch, wie sehr ich um deines Heiles willen erschöpft und verzehrt bin. Sieh, welche Qual und Schmerzen ich erdulde. Die Wut und Grausamkeit der Menschen vernichtete mich beinahe, die Sünder der Erde tranken mein Blut, und noch genügt dies meinem Herzen nicht, noch ist die Flamme meiner Liebe nicht gestillt, denn sofern es nötig und meinem himmlischen Vater wohlgefällig wäre, würde ich zu eurer Bekehrung und ewigen Seligkeit bis auf den jüngsten Tag in diesem Jammer und diesem Schmerz am Kreuze hängen, um bloß meine unermessliche Liebe euch zu bezeugen, eure felsenharten Herzen zu erweichen und euch zur Gegenliebe gegen mich zu entzünden.

(Karl Richstätter, Die Herz-Jesus-Verehrung des deutschen Mittelalters, aus dem Kapitel über „Taulers Exerzitien“)
 

Mittwoch, 23. November 2011

Die Unkeuschheit

Um richtig deutliche, katholische Worte zu lesen, muss man schon ein wenig in die Vergangenheit gehen:

Die Unkeuschheit schlägt den Menschen mit der ärgsten Blindheit des Verstandes. Der Unkeusche verliert die Erkenntnis seiner selbst, er verliert die Erkenntnis seiner Sünde bzw. der Schwere seiner Sünde und er verliert die Erkenntnis Gottes.
Eine Seele, die noch rein, noch unschuldig ist, betrachtet diese Sünde als ein Ungeheuer. Aber ein Gewohnheitssünder hält es für einen angenehmen Zeitvertreib, worüber er sich auch noch rühmt.
Warum verliert der Unkeusche die Erkenntnis Gottes? Weil ihn die Betrachtung Gottes bei seiner Ergötzlichkeit stört und er lieber Gott verleugnet, um seine Wollust besser genießen zu können.
Die Unkeuschheit führt zur Unordnung und Verwirrung, weil der Verstand des Menschen sich durch Sinnlichkeiten leiten lässt. Diese Sünde führt zudem dazu, dass man sich über solche, die die Keuschheit hoch halten und verteidigen, lustig macht.
Die Unkeuschheit ist ein Ursprung der Verdammnis, weil sie wie keine andere Sünde zum Rückfall verleitet, weil keine Sünde mehr als diese den Sünder in der Gewohnheit hält.
Viele sind berufen, wenige aber auserwählt. Außerdem lehrt der Apostel uns, dass die Unkeuschen niemals das Reich Gottes besitzen werden. Wir sehen übrigens, dass die Welt von solchen sinnlichen Leuten und Sklaven ihrer Wollüste voll ist.
Es steht also bei euch, liebe Christen, solang ihr noch Zeit habt, darauf acht zu haben. Hierzu haben wir, o Herr, Deine siegreiche Gnade nötig, jene Gnade die ich von Dir ohne Unterlass begehren, auf die ich mich vorbereiten will, der ich treu mitwirken und so mit aller Sorgfalt bewahren will.

Dass die Blindheit des Geistes die „ erstgeborene Tochter“ der Unkeuschheit ist, hat der heilige Thomas von Aquin ausgeführt. Hier und hier erklärt Josef Pieper den heiligen Thomas.


Lot flieht aus Sodom
Als wir zum ersten Mal von der Blindheit des Geistes als erstgeborener Tochter der Unkeuschheit lasen, wurde uns schlagartig klar, warum unsere Bekehrungsversuche bei den uns umgebenden Taufscheinkatholiken (und bei unseren protestantischen Verwandten) seit Jahren fehlschlugen. Versucht man wohlwollend und um ihr ewiges Heil bangend, sie über ihre Pflichten gegen Gott zu belehren, kommt der uns mittlerweile allzu bekannte, gequälte, glasige Blick ins Leere. Wir wissen dann, dass wir nicht weiterzureden brauchen. 
Fragt man sie, warum sie so abweichend von den 10 Geboten leben, die ihre Vorväter noch versucht haben, zu befolgen, heißt es: „Das kann man heutzutage nicht mehr so sehen!“ Die 10 Gebote kann man heutzutage nicht mehr so sehen, die Unmöglichkeit der Scheidung sakramental geschlossener Ehen kann man heutzutage nicht mehr so sehen, die Osterbeichte als Ohrenbeichte kann man heutzutage nicht mehr so sehen, ... die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Woher haben sie nur diese Sicherheit? Irgendjemand muss ihnen das eingeredet haben.
Kardinal Brandmüller warnte am Samstag bei seiner Predigt zur der Priesterweihe in Brettbrunn ausdrücklich davor, dass auch viel Falsches in den Predigten gelehrt werde.
Der Unkeusche mag es allerdings gerne, wenn man ihm seine Sünde schönredet; die Wahrheit flieht er.

Dienstag, 22. November 2011

Was tun bei Ärgernis?


"Doppelt wehe dem, der Ärgernis gibt, wenn er besonders verpflichtet ist, ein gutes Beispiel zu geben!
Wie groß ist die Sünde eines Priesters, der die heiligsten Amtsverrichtungen schändete und dadurch bewirkt, dass das Ärgernis auf das hl. Amt und den ganzen Stand zurückfällt. Sie sollten das Salz der Erde sein; nun wird aber durch sie, wie der hl. Gregor sagt, die Erde verdorben. Sie sollten das Licht der Welt sein, jetzt leuchten sie nur, damit die Welt ihre Fehler deutlicher sieht. - Die Stadt auf dem Berge, die weithin gesehen wird. Furchtbar ist der Gedanke für uns Priester, wenn wir nicht sind, wie wir sein sollten. Zorn Gottes über solche Priester (vgl. Mal. 2,1.8.9).
Wehe aber auch der Welt, die wegen einiger unwürdiger Priester an Jesus Christus und seiner Kirche Ärgernis nimmt, darüber sich freut, verallgemeinert, die eigene Sünden damit entschuldigt, denn
a) Der Heiland hat uns solche Ärgernisse vorhergesagt; wir dürfen uns deshalb nicht allzusehr verwundern;
b) Er hat uns gesagt, wie wir uns verhalten sollen, wenn auf dem Lehrstuhl solche sitzen sollten, die uns nicht das Beispiel geben, das sie uns geben müssten. Wir sollen uns an die reine Lehre halten, nicht in ihre Fußstapfen treten.


Was soll ich von denen sagen, die wir Starke im Glauben nennen, weil sie im Schoße der katholischen Kirche geboren und erzogen sind? Sind sie wohl zu entschuldigen, wenn sie durch ihr schlechtes Beispiel, ihr unchristliches Leben unsere irrenden Brüder hindern, die Wahrheit zu finden, und die Schwachen im Glauben abwendig zu machen?

Was soll ich von denen sagen, die sich für fromm und gottesfürchtig halten, aber durch ihre Schwatzhaftigkeit, Schmähsucht, Lügenhaftigkeit und Lieblosigkeit, ihren Geiz, ihre Eifersucht, Empfindlichkeit oder andere Fehler die Frömmigkeit verhasst machen oder in üblen Ruf bringen? Dafür hat die Welt ein scharfes Auge. Es ist wahr, sie urteilt oft ungerecht, übertreibt und verallgemeinert, allein, je schärfer uns die Welt beobachtet, desto vorsichtiger sollen wir wandeln, „auf dass derjenige, der sich wiedersetzt, Scheu trage, weil er nichts Böses von uns reden kann.“ (Tit. 2,8)"


Zitat aus: Homiletisches Handbuch, P. Max Kassiepe O.M.I., Missionar




Dazu ein persönliches Wort: Als wir noch protestantisch aufgewachsene Agnostiker waren, haben wir nie gedacht, dass an der katholischen Religion etwas Besonderes sein könne, denn die Katholiken, die wir damals kannten, waren in allem genauso wie wir (und haben zusätzlich oft über Papst und Bischöfe geschimpft! oder über Priester gesprochen, die demnächst heiraten werden). Daher kennen wir den Rat der letzten zwei Absätze oben sozusagen von draußen.


Zur neuesten Entscheidung bezüglich des Weltbild-Konzern hatte ich gerade einen Post verfasst, als ich den letzten Absatz oben; „Was soll ich von denen sagen, die sich für fromm und gottesfürchtig halten, aber durch ihre Schwatzhaftigkeit, … und Lieblosigkeit“…, mir noch einmal genau durch den Kopf gehen ließ und mir vorstellte, für mich gäbe es nach der Veröffentlichung nur noch die vier letzten Dinge und ich stände gleich danach im persönlichen Gericht. Würde Jesus Christus es belohnenswert finden, wenn ich als Katholik die deutschen Bischöfe, die ja unsere geistlichen Väter sind, vorher öffentlich kritisiert, beurteilt und belehrt hätte?

Denn würden wir, wenn unser leiblicher Vater sich nicht so benähme, wie er sollte, das ständig in unseren Blogeinträgen oder auf anderen hoch frequentierten Internetseiten veröffentlichen und diskutieren und so jeden, der noch nicht weiß, was mit ihm los ist, von seinen Lastern ausführlich unterrichten und uns so zu seinem Richter aufschwingen, obwohl doch der Richterstuhl nur für Jesus Christus reserviert ist? Wie käme solches Verhalten wohl beim Weltenrichter an? Sofort nach diesen Überlegungen habe ich den Post über Weltbild wieder offline genommen.




Das Ärgernis

In der Verkündigung der katholischen Lehre ist in den letzten 40 Jahren sehr viel unter den Tisch gefallen. So scheinen teilweise selbst höchste Kreise der kirchlichen Hierarchie sich nicht mehr recht auszukennen, was denn nun die katholische Lehre ist. Gänzlich unbekannt ist unserer Beobachtung nach dem zeitgenössischen Katholiken der Begriff des Ärgernisses, der meist eine schwere Sünde beschreibt. Was der göttliche Heiland dem Ärgernisgeber angedroht hat, ist leicht nachzulesen (Matth. 18,6, Mark 9,41; Luk 17,2).




Der Katechismus sagt uns, dass wir auch an fremden Sünden mitschuldig werden können, und das geschieht meist durch Ärgernis, denn „Ärgernis ist ein Wort oder eine Tat, die dem Nächsten Gelegenheit zum Falle bieten. Nicht bloß die Verführung, sondern auch das böse Beispiel ist Ärgernis.
Der Ärgernisgeber richtet Unheil an:

1. an den Seelen: Er raubt der Seele die Kindschaft Gottes, den Himmel, alles Verdienst, die schönsten Tugenden, wie Frömmigkeit, Gottvertrauen, Unschuld. Man sage nicht, es lasse sich alles wieder beichten. Es wird nicht alles gebeichtet, und die schreckliche Gewohnheit bleibt auch nach der Beichte, die verlorenen Jahre aber kehren nicht zurück.

2. in der Gemeinde: das Ärgernis ist eine ansteckende Krankheit. Einzelne Ärgernisse für die Gemeinde: Vernachlässigung der religiösen Pflichten, Kampf gegen die Geistlichkeit, Feindschaften, Entheiligung des Ehestandes und Verspottung der gewissenhaften Eheleute. Pflicht der Vornehmen, das gute Beispiel zu geben.

3. am Fuße des Kreuzes. Das Ärgernis ist eine Sünde gegen Christus. „Soll denn wegen deiner falschen Wissenschaft der schwache Bruder zugrunde gehen für den Christus gestorben ist? Satan will den Tod Christi seiner Früchte berauben. Deshalb kämpft Christus so entschieden gegen das Ärgernis, rügt Petrus hart , der ihn vom Leiden abhalten will, hält die erschütternde Predigt vom Mühlstein.

4. auf dem Sterbebett. Unrechtes Gut kann man zurückerstatten, Feindschaften kann man aufgeben, aber Ärgernisse lassen sich nicht zurückkaufen. Deinetwegen wird auch nach deinem Tod weitergesündigt. Die verführten Seelen warten auf Dich, der Teufel, die Schutzengel.

5. Schluss: Ist gar nichts mehr wieder gutzumachen? Paulus, der ein paar Seelen von Christus losgerissen hatte, hat hundertausende nachher Christus zugeführt. Gib auch du ein gutes Beispiel und werde Apostel!“
 
Zitat aus: Homiletisches Handbuch, P. Max Kassiepe O.M.I., Missionar

Montag, 21. November 2011

Der Priester und die heilige Messe





„Wüsste man, was die heilige Messe ist, man würde sterben. Das Glück, die heilige Messe lesen zu können, wird man erst im Himmel begreifen. Mein Freund! Die Ursache all des Unglücks und aller Lauigkeit eines Priesters liegt nur darin, dass er auf die heilige Messe nicht sattsam sein Augenmerk richtet.

Ach, mein Gott! Wie ist ein Priester zu bedauern, wenn er an den Altar geht, wie zu einer gewöhnlichen Sache! (und die Tränen des heiligen Pfarrers verdoppelten sich.) Es gibt deren, die damit so gut begannen, und die die heilige Messe während der ersten Monate so würdevoll lasen. Und in der Folge? –   (Neue Tränen!) O, wenn man bedenkt, dass Gott sich gewürdigt hat, dieses so erbärmlichen Menschen anzuvertrauen wie uns! – Was hier so viel Übles anrichtet, das sind die weltlichen Neuigkeiten, diese Unterhaltungen, diese Politik, diese Zeitungen. Damit füllt man sich erst den Kopf und dann geht man an den Altar oder ans Brevier.“

(nach: Alfred Monnin, Missionar, Leben des im Jahre 1859 im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Pfarrers von Ars, Joh. Bapt. Maria Vianney, L. Schwann´sche Verlagsbuchhandlung, 1863)


Zur Zeit des heiligen Pfarrers von Ars war das, was seit 2007 „Forma extraordinaria“ genannt wird, die Messe, von der er oben spricht. Was würde er über die seit 1969 übliche, so stark verkürzte und veränderte Form, den Novus Ordo Missae, die sogenannte „Forma ordinaria“, deren zeitgenössische Zelebrationsweisen und deren Folgen sagen?

Sonntag, 20. November 2011

Die Bekehrung der Sünder


"Wie sehr dem heiligen Pfarrer von Ars das Heil der Seelen am Herzen lag ist unmöglich zu begreifen", sagte eine seiner engsten Mitarbeiterinnen, Catharina, in ihren Aufzeichnungen. „Man kann sagen, er seufzte fortwährend über ihren Verlust. Wir haben ihn so oft mit zerrissenem Herzen sagen hören: Wie schade, dass diese Seelen verloren gehen, die den lieben Gott doch so viele Leiden gekostet haben! Man wird nie erraten, was für außergewöhnliche Bußübungen und Abtötungen er für sich selbst verordnete, nur zur Bekehrung der armen Sünder.

Ich habe oft bemerkt, wie er für die Bekehrung der Sünder neuntägige Andachten verrichtete, und als ich ihn eines Tages wieder dabei überraschte und an die vielen Beichtkinder dachte, die auf ihn warteten, sagte ich zu ihm: Herr Pfarrer, beten sie doch nicht so viel für die Sünder, sie sehen ja, wie viele ihren Beichtstuhl belagern. Ja es ist wahr, erwiderte er mir, ich habe diese Gewohnheit für die Sünder zu beten; aber mir scheint, ich könne damit keinesfalls aufhören.“

An allen Tagen mit Ausnahme des Montags, den er den armen Seelen schenkte, opferte er seine nächtlichen Leiden und seine täglichen Arbeiten Gott für die Sünder auf. Er dankte dem lieben Gott auf´s herzlichste, dass er seinem Sohne Jesus Christus und der allerseligsten Jungfrau Maria ein so liebevolles Herz für die Sünder gegeben habe. Er empfahl als eine Gott besonders wohlgefällige Andachtsübung das Gebet für die armen Sünder, damit sie doch durch ihre Verhärtung das bittere Leiden und Sterben unseres Herrn und Heilandes nicht unnütz machen.

„Nichts,“ sagte er, „betrübt das Herz Jesu mehr, als sehen zu müssen, wie alle seine großen und vielen Leiden für eine große Anzahl von Menschen verloren sind. Beten wir darum doch für die Bekehrung der Sünder. Dieses Gebet ist das schönste und nützlichste, denn die Gerechten sind auf dem rechten weg zum Himmel, und die armen Seelen im Fegefeuer sind sicher, wenigsten hinein zu kommen. Aber die armen Sünder?! Die armen Sünder?! – Viele hängen schon am Strick. E i n Vater unser und e i n Ave Maria würde vielleicht hinreichen, den Strick durchzuschneiden. O, wie viele Seelen könnten wir durch unser Gebet bekehren! Jeder, der eine Seele vor der Hölle rettet, rette d i e s e Seele und seine e i g e n e Alle Gebete sind gut, aber keines ist besser, als das für die armen Sünder.“ 


(nach: Alfred Monnin, Missionar, Leben des im Jahre 1859 im Rufe der Heiligkeit verstorbenen Pfarrers von Ars, Joh. Bapt. Maria Vianney, L. Schwann´sche Verlagsbuchhandlung, 1863)

Samstag, 19. November 2011

Gebetsapostolat


St. Paulus ist der Bischof, der den ältesten und zugleich kräftigsten und schönsten Hirtenbrief über das Gebetsapostolat geschrieben hat — an den jungen Bischof Timotheus. Er sagt darin: Gott will, dass alle — alle Menschen in den Himmel kommen; dazu ist notwendig, dass alle die Wahrheit kennen und ihr gemäß in aller Frömmigkeit und Zucht leben. Dazu aber brauchen wir alle durchaus Gottes Gnade. Und daher will Gott selber, dass wir, einer für den anderen, darum bitten. Und somit — aber warte! — Paulus soll selber vom Altare aus zu dir reden:

„Demnach ermahne ich zuerst und vor allem, zu verrichten Gebete, Bitten, Fürbitten, Danksagungen für — alle —Menschen, für Könige und alle, welche Beamte sind, damit wir ein stilles und ruhiges Leben führen in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit.“

St. Paulus sagt deutlich, woher er diese Lehre genommen, nämlich aus dem Herzen des Welterlösers. „Denn“, schreibt er, „das ist recht und angenehm vor Gott, unserem Erlöser, der will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“

Ja freilich ist es dem Herzen Jesu recht und angenehm, dass man für alle Menschen bete. Denn das Gebet ist eine Waffe, mit der jeder Christ, selbst das Kind, alle Tage tausenderlei Feinde und Gefahren und Schädigungen von der Christenheit abwehren kann. Gebet ist ein Magnet, der ununterbrochenen goldenen Segen vom Himmel auf die Erde herabzieht, und den Kranken Heil, den Betrübten Trost den Sündern Gnade, den Sterbenden ein seliges Ende erwirken kann. Gebet nützt mehr als predigen; denn soll die Predigt Frucht tragen in den Herzen, muss erst zu ihr noch innerliche Gnaden von oben einstrahlen, den Menschen erschüttern, aufwärmen, stark machen. 

Diese Gnade kannst du aber den Zuhörern erbitten. St. Franziskus von Assisi sagte einst, es werde beim letzten Gericht eine kuriose Sache vorkommen. Mancher große Prediger werde beim Anblick seiner ehemaligen Zuhörer, die auf der rechten Seite stehen, einen warmen Handkuss erwarten; statt dessen aber bekomme den Kuss und ewigen Dank ein frommes Weiblein, welche für sie gebetet und ihnen den Heiligen Geist erbeten hat; der große Prediger aber werde wegen seiner Eitelkeit oder sonstigen Gebrechen das leere Dareinschauen haben. 
Gebet ist auch eine Kette, mit welcher man dem beleidigten und erzürnten Gott die Hände binden kann, dass er nicht strafe, was die Menschen alle Augenblicke in boshafter Weise gegen ihn freveln. Und Gott lässt sich gerne diese heilige Gewalt antun, weil er nur ungern straft, und überhaupt nur dann, wenn sonst nichts mehr fruchten will. 
Soweit hatten es einmal die Juden gebracht, und darum war Gott gewillt, die Zuchtrute über sie zu schwingen. Das hört Moses, der heilige Mann, und geht sogleich ins Gebet und macht es so kräftig, dass ihm Gott sagt, er solle aufhören zu beten, sonst müsse er die Rute weglegen, und dann würde ja das Volk noch unbändiger und wilder gegen Moses selber werden. Aber Moses denkt nicht an sich, sondern nur an sein verblendetes Volk und bittet um Gnade. Und der Herr, sagt die Schrift, wird versöhnt, so dass er nicht ausführt das Urteil, welches er gegen sein Volk ausgesprochen. 

(Aus: Das Haus des Herzens Jesu von Franz Seraph Hattler S.J., 1912) 

Freitag, 18. November 2011

Kyrie: Orbis factor


Aus: Graduel d' Alienor de Bretagne von Ensemble Organum

Klerus und Kirchenkrise



Die heiligen Hirten, deren die Kirche in alten Zeiten so viele hatte, erstrebten nicht Wohlleben und Reichtum, nicht prächtigen Hausrat mit großer Dienerschaft. Nein, so handelten sie nicht. Ihr Ideal war Christus, der Gekreuzigte. Im Lichte des Glaubens hatten sie erkannt, wie sehr der liebreiche Erlöser nach unserem Heil hungert; darum waren sie von Liebe zu ihm erfüllt, überglücklich für andere leiden und sterben zu können. Ihre Gäste waren die Armen, ihr Reichtum die Ehre Gottes, die Erhöhung der Kirche und die Rettung ihrer Schäflein. Für sie sandten sei unablässig heiße, angsterfüllte Wünsche zum Himmel; sie unterwiesen sie mit dem Beispiel ihres heiligen Lebens; sie erkannten und fühlten die schwere Last, die sie mit der Sorge für die Seelen auf sich genommen hatte.

Nun ist es Zeit, das Vorbild heiliger Priester nachzuahmen, denn das Reich Gottes ist in größerer Not als jemals. So müsst ihr denn mit immer gleichem Eifer die Pflichten eures Amtes erfüllen. Ihr dürft auch nicht auf den Rat jener hören, die euch sagen: Nimm und ertrage deine Untergebenen, wie sie sind, dann wirst du deine Pfründe in Frieden genießen! Nein, seid ein treuer Gärtner, der unermüdlich im Garten der Kirche das Unkraut der Laster ausreißt und die Tugenden darin pflanzt. Dazu hat euch Gott euer Amt gegeben.

Erhöre Deine Magd, so betete Katharina einst, und sieh nicht auf die Menge meiner Sünden. Ich bitte Dich, gib dem Herzen und dem Willen der Diener Deiner Braut, der heiligen Kirche, die Richtung auf Dich, dass sie dem verbluteten, armen, demütigen, sanftmütigen Gotteslamm auf dem Wege des Kreuzes nachfolgen. Lass sie Engel in Menschengestalt sein, da sie doch den Leib und das Blut Deines eingeborenen Sohnes zu verwalten und zu spenden haben. ( …. )

Bei dem Blute deines Sohnes flehen wie Dich an, Du wollest der Welt Barmherzigkeit erweisen und Deiner Kirche einen neuen blütenreichen Frühling heraufführen: gute und heilige Hirten, die mit dem lieblichen Duft ihres tugendhaften Lebens den widerlichen Fäulnisgeruch verwelkender Blüten vertreiben.


(Aus: Katharina von Siena, Das Unbedingte, hrsg. Von Karl Hefele, München 1938)


Donnerstag, 17. November 2011

Islam will conquer Rome oder



der fehlende Missionseifer der Katholiken


Mohammed hat nach islamischer Überlieferung die Eroberung Konstaninopels und auch Roms vorhergesagt


Jesus ist laut Koran nicht Gott, denn in Allah ist nur eine einzige Person, er hat keinen Sohn. Jesus ist laut Koran ein ein Sklave Allahs, weil ein Prophet des Islam, der den Islam verkündigt hat (heißt: der u.a. verkündet hat, dass in Gott nur eine Person ist!), der nicht gekreuzigt wurde und laut Hadithen am Ende der Zeiten wiederkommen wird, um alle Kreuze zu zerstören, alle Christen zu töten und die Herrschaft des Islam weltweit aufrichten wird.

Weitsichtige Katholiken sagten schon vor über hundert Jahren voraus, dass, wenn die katholischen Missionen von den - leider zu lauen - Katholiken nicht mit größeren (Gebets)eifer und Opfergeist unterstützt würden, die Heiden bald in die christliche Welt kommen würden, um uns zu missionieren. Da sind wir ja nun angelangt.

Heiligstes Herz Jesu, um der Schmerzen Deines liebreichsten Herzens, die Du am Kreuze empfandest, als Du voraussahst, dass Dein bitteres Leiden an so vielen fruchtlos sein würde, erwecke bei allen Katholiken, besonders aber im Klerus eine solche Liebe zur Mission wie Papst Pius XI. sie hatte!

Nur im Kreuz ist Heil! Papst Pius XI., bitte für uns!

Beweggründe des Missionseifers


5 Wenn diejenigen, die zum Schafstalle Christi gehören, sich gar nicht kümmern wollten um alle die andern, die außerhalb der Herde unglücklich umherirren - wie wenig vertrüge sich das mit der Liebe, die wir Gott dem Herrn und allen Menschen schulden. Es ist wahrlich nicht notwendig, des längeren darüber zu reden. Es fordert ja unsere Pflicht der Gottesliebe, dass wir nach Kräften die Zahl derjenigen vergrößern, die ihn kennen und anbeten „in Geist und Wahrheit" (Joh 4, 24). Es fordert ja unsere Pflicht der Gottesliebe weiterhin, dass wir möglichst viele Menschen der Herrschaft unseres liebenden Erlösers zuführen, damit um so reicher der „Nutzen seines Blutes" werde (Ps 29, 10). Und dass wir immer mehr ihm zu Willen sind, ihm, dem gar nichts willkommener sein kann, als dass "alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen" (1 Tim 2, 4).

6 Christus selbst hat eben dies als das besondere und eigentliche bleibende Kennzeichen seiner Jünger hingestellt, dass sie einander lieben sollen (Joh 13, 35; 15, 12): können wir denn eine größere und schönere Liebe unserem Nächsten erweisen, als wenn wir Sorge tragen, sie der Finsternis des Unglaubens zu entreißen und mit dem rechten Glauben Christi vertraut zu machen? Vor allen übrigen Werken und Zeichen der Liebe hat dieses sicherlich ebenso sehr den Vorzug, wie die Seele höher steht als der Leib, der Himmel höher als die Erde, die Ewigkeit höher als die Zeit.


Wer immer sich für dieses Liebeswerk nach Kräften tätig einsetzt, der zeigt, dass er das Geschenk des Glaubens nach Gebühr einzuschätzen weiß. Und der erweist sich zudem dankbar gegen Gottes Güte dadurch, dass er dieses allerkostbarste Geschenk, den Glauben, und was sonst noch damit verbunden ist, den armen Heiden zuteil werden lässt. Wenn sich einer solchen Pflicht schon keiner aus der Gemeinschaft der Gläubigen entziehen darf, sollte es der Klerus dürfen, dem Christus der Herr in wundersamer Gnadenwahl Anteil an seinem eigenen Priestertum und Apostolate schenkt: solltet ihr es dürfen, ehrwürdige Mitbrüder, die ihr, durch des Priestertums Fülle ausgezeichnet, je für euren Bezirk dem christlichen Klerus und Volke, von Gottes wegen, Vorsteher und Führer seid? Wir lesen doch, dass Jesus Christus nicht nur dem Petrus allein, dessen Lehrstuhl Wir innehaben, sondern allen Aposteln, deren Nachfolger ihr seid, den Befehl gab: "Geht hin in alle Welt und predigt allen Geschöpfen das Evangelium" (Mk 16, 15).

Der Friede Christi in der Herrschaft Christi! Das wird leider bei den zur Zeit modernen interreligiösen Friedenstreffen vergessen.


Mittwoch, 16. November 2011

Besuch des Herrn


Kälte der Luft tut dem Leibe weh. Aber mehr weh tut es dem Herzen Jesu, wenn es von den Menschen Kälte erfahren, wenn es gleichsam frieren muss. 
Und das geschieht Ihm ach so oft. Er weilt als Vater, Bruder, Freund unter uns im Gotteshause eingeschlossen auf dem Altar, aber draußen ist kalte frostige Luft um ihn. Die Kinder, Geschwister, Freunde rennen und laufen bei Ihm vorbei, ohne auch nur an Ihn zu denken, ohne Ihn zu grüßen, wie wenn Er gar nicht daheim wäre in Seinem Hause. Ach ja:

Der Heiland friert im Sakrament
mehr noch, als einst im Stalle.

In kalter Kirche still nur brennt
das Licht und lockt zwar alle.

Doch ist Er, ach, so oft allein,
hat nichts Ihn warm zu machen.

Will keiner Ihm Gesellschaft sein?
Mag niemand bei Ihm wachen?

Sieh! da gibt es jetzt Gelegenheit, deinem Heiland einen Liebesdienst zu erweisen und für die Kälte, die Ihm die Leute zeigen, ein warmes Herz entgegenzubringen durch öfteren Besuch. Zuweilen ist es dir doch wohl möglich, wirklich vor der Wohnung Jesu zu erscheinen. Viele könnten Ihn ohne Zweifel täglich besuchen; aber mein Gott, wie zeigen sie da in so trauriger Weise ihren Kaltsinn und dass sie von Liebe leer sind!
O christliche Seele, versäume du doch nicht, dem göttlichen Herzen Jesu Sühne zu leisten durch m ö g l i c h s t o f t m a l i g e B e s u c h e . „Meine Wonne ist es, bei den Menschenkindern zu weilen,“ spricht der Herr, und die undankbaren Menschenkinder finden es überflüssig, langweilig, halten es für Zeitverlust, eine solche Liebe zu erwidern. Nicht wahr, christliche Seele, du willst die liebevolle Einladung, die in diesen Worten sanft durchklingt, nicht überhören, willst zu Jesus sprechen: „Auch meine Wonne ist es, bei Dir, o Geliebter meines Herzens, zu weilen!“

Aus: Franz Seraph Hattler S.J., Großes Herz-Jesu-Buch für die christliche Familie, Friedrich Pustet, Regensburg, Rom & New York, 1901



Die heilige Gertrud die Große von Helfta


Die heilige Gertud war eine hoch begnadigte Ordensfrau des Zisterzienserinnenklosters Helfta und eine der lieblichsten Gestalten des deutschen Mittelalters. Geboren 1256, hatte man sie schon mit fünf Jahren den Ordensfrauen von Helfta anvertraut. Fast beständig leidend führte sie im engen Anschluss an die kirchliche Liturgie ein mystisch reich begnadigtes Leben in innig zarter Liebesvereinigung mit dem Heiland. Durch die erhabenen Gebetsgnaden, deren sie von Gott gewürdigt war, festigte sie sich nur noch tiefer im Bewusstsein ihrer Unwürdigkeit und Armseligkeit. Deshalb äußerte sie mehrfach, solange sie das, was der Herr ihr in überströmender Liebe mitteile, für sich behalte, komme es ihr wir im Kehricht verborgen vor. Habe sie es aber anderen mitgeteilt, so schienen ihr die Gnaden wie in Gold gefasst. Denn alle Menschen hielt sie für besser als sich selbst.

Eifrig bemüht, andere für Christus zu gewinnen, schrieb sie deutsche Abhandlungen, die leider verloren gegangen sind und zwei noch erhaltene lateinische Werke, den berühmten „Gesandten der göttliche Liebe, Legatus divinae pietatis und „Geistliche Übungen“, Exercitia spiritualia.
Leidenschaftlich dem Studium ergeben, wurde sie mit 28 Jahren durch eine besondere mystische Gnade zum engsten Anschluss an den Herrn gerufen. Nicht ohne schweren inneren Kampf folgte sie der Stimme des Herrn. Eine neue Wandlung brachte sieben Jahre später ein Gebet, in dem sie zum ersten Mal das heiligste Herz Jesu erwähnt. Es war im Jahre 1288. An andere hatte sie sich mit der Bitte gewandt, dieses Gebet täglich für sie vor einem Kruzifix zu beten:
„Durch Dein verwundet´ Herz, liebster Herr, durchbohre ihr Herz so tief mit den Pfeilen Deiner Liebe, dass es nichts Irdisches mehr fassen kann, sondern allein von den Wirkungen Deiner Gottheit beherrscht werde.“

Diese Gebet führte für sie zu einer neuen hohen mystischen Gnade, der Durchbohrung ihres Herzens, womit ein erhabener Aufschwung ihres innerlichen Lebens begann. Jemand, der im geistlichen Leben große Erfahrung besaß, so berichtet sie selbst , gab ihr jetzt den Rat, beständig das liebeglühende Herz des Gekreuzigten zu verehren. Dieser Geistesmann war sehr wahrscheinlich ein Dominikaner, der die Seelsorge in Helfta ausübte, zumal dieser Rat ganz seiner Ordensaszese entsprach. Der Gedanke an das Herz des leidenden Heilandes kehrt auch später mehrfach in den Schriften Gertruds wieder. Inständig fleht sie zum Herrn, wenn je das Andenken an sein bitteres Leiden ihrem Gedächtnis entschwinden sollte, möchte er sie durch einen der Größe seines Leidens entsprechenden Schmerz daran erinnern. Sie litt unter dem „Schmerz seines süßesten Herzens, den er am Kreuze empfand, als er voraussah, dass sein bitteres Leiden an so vielen fruchtlos sein würde.“


Wie das vertrauensvolle Gebet zum Herzen des Gekreuzigten für Gertrud eine neue Wendung in ihrem hochherzigen Tugendstreben bedeutete, so blieb das heiligste Herz bis zu ihrem Tode eine Tugendschule und eine Quelle reichster Gnaden. Der Herr zeigte ihr „sein süßestes Herz, das Werkzeug der anbetungswürdigen Dreifaltigkeit“, welches alles ersetzen wird, wenn man sich mit Vertrauen daran wendet, da das göttliche Herz die menschliche Schwachheit und Unbeständigkeit kennt. Wollte ihre Seele sich in äußere Dinge verlieren, so war es das Herz des Herrn, das sie wieder an sich zog. Aus dem heiligsten Herzen empfing sie Tugenden, die ihr fehlten, wenn sie sich im Andenken an ihre Fehler verdemütigte. Durch guten Willen konnte sie alles aus dem Herzen Jesu erlangen. Dort suchte und fand sie Ruhe in ihren Kämpfen. Sie durfte schauen, wie man um so mehr Gnaden erhält, je näher man dem göttlichen Herzen steht.

Den Wert der Leiden lernte sie im Erlöserherzen verstehen, als der Herr zu ihr sprach: „Meine besonderen Freunde suche ich oft durch körperliche Krankheit und innere Trostlosigkeit heim, damit die rührende Liebe meines Herzens sie reichlicher belohnen kann, wenn ich jetzt ihrem Verlangen nicht entspreche.“ 

Alle guten Werke aber, welche zur Ehre Gottes geschehen, zieht das göttliche Herz in sich hinein und veredelt und vollendet sie auf wunderbare, unaussprechliche Weise.

Über den Wert des Gebets zum heiligsten Herzen wird sie vom Herrn selbst belehrt: „So oft habe ich Dir schon mein Herz zum Zeichen unserer vertrautesten Liebe geschenkt. Wenn Du mich deshalb um etwas bitten willst, so weise mich hin auf mein Herz, das ich aus Liebe zu den Menschen in der Menschwerdung angenommen habe, damit ich dir daraus jene Gnaden schenke, um die du mich bittest."

Die französischen Benediktiner, die die Schriften der heiligen Gertrud und der heiligen Mechthild von Hackeborn herausgaben, die auch in Helfta im Zisterzienserinnenkloster lebte, bemerkten mit Recht: „Niemals ist vorher und selten nachher ausführlicher, schöner und passender über die Wirksamkeit des göttlichen Herzens sowie über seine Beziehungen zur heiligsten Dreifaltigkeit, zu den Menschen, zu den Heiligen oder den Seelen des Fegefeuers geschrieben worden, als wir es bei der heiligen Gertrud und der heiligen Mechthild finden.“

 (Nach Karl Richstätter S.J.:H Die Herz-Jesu-Verehrung des deutschen Mittelalters)

Wollten wir diesen so heiligen Frauen nur nacheifern in ihrer Liebe zum heiligsten Erlöserherzen, in ihrem hohen Tugendstreben und ihrer Liebe zum Leiden! 

Den Anfang könnte das tägliche häufige Stoßgebet: „Heiligstes Herz Jesu, gib, dass ich Dich immer mehr liebe!“ machen, zusammen mit dem Vorsatz, sich nicht so viel in äußerliche Dinge zu verlieren.

 

Dienstag, 15. November 2011

Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz

Herz Mariä Abbildung
„Das Herz drängt den Menschen dahin“, sagte der heilige Pfarrer von Ars, „was er liebt: den Stolzen zu Ehren, den Geizigen zu Reichtümern, den Rachsüchtigen zur Vergeltung, den Unreinen zu schändlichen Vergnügungen. 

Aber der gute Christ, woran denkt der denn? Nach welcher Seite hin drängt denn dessen Herz? Zum Himmel hin, wo sein Schatz, sein Gott ist. – Der Mensch war für den Himmel geschaffen, aber der Teufel hatte die Leiter zerbrochen, die dahin führte. Durch sein Leiden und Sterben jedoch hat uns unser Heiland eine neue gebaut und das Himmels-Tor wieder geöffnet. 

Die liebe Muttergottes steht oben an der Leiter und hält sie mit beiden Händen fest und ruft so sehr sie kann: Kommt doch, o kommt!“ O diese schöne Einladung! Welch eine schöne Bestimmung hat der Mensch! Er soll Gott schauen, Gott lieben, ihn loben und genießen in alle Ewigkeit!

Wenn man an den Himmel denkt, könnte man dann noch die Erde anschauen wollen? – Nachdem die hl. Theresia einen Blick in den Himmel hatte tun dürfen, konnte sie nichts Irdisches mehr ansehen. Wenn man ihr etwas Schönes zeigt, so sagte sie jedes Mal: das ist nichts, das ist nur Staub.

Im Himmel wird sich unser Herz so sehr im Meere der Liebe Gottes verloren haben, dass nur Gott uns erfüllt. Als man einen Blinden, der von Geburt an seines Augenlichts beraubt war, auf das Grab des hl. Martin führte, erhielt er sofort das Augenlicht wieder. Er wurde aber von den Schönheiten der Natur so überrascht, dass er ohnmächtig zu Boden fiel. In Bezug auf den Himmel gleichen wir ganz diesem Blinden.“






Montag, 14. November 2011

Neues Blog: Die katholischen Missionen

Auf diesem Blog erschienen ja bereits einige Artikel, die sich mit dem Thema "Missionen" beschäftigt haben. Nun gibt es hierzu einen ganz neuen Blog: http://katholische-missionen.blogspot.com/


"Gehet hin und lehret alle Völker"

Der ultimative „Beichtspiegel“—Teil 2


Du kannst diesen Spiegel, wenn du willst, auch immer bei dir auf der Brust tragen, wie der junge Herzog, und wenn du von anderen nicht gerade bemerkt wirst, ihn herausziehen und dich in demselben beschauen. Das ist noch besser, als wenn du es nur zu Abend tust.

Hast du so die Tageszeiten gemustert und deine Fehler entdeckt, so schaffe sie allsogleich aus der Seele, noch vor dem Schlafengehen, durch eine herzliche Reue, und schau‘ daher ein zweites Mal auf das Bild des göttlichen Herzens. (…) Dann bitte den lieben Heiland, er möge dir zuerst gütlich verzeihen, dass du dein Herz, sein Eigentum, wieder so entstellt hast; und dann möge er selbst mit erbarmungsreicher Huld darin alle Unordnung wieder zurecht legen. Der Herr wird es mit aller Bereitwilligkeit tun. Denn sieh! „Gott ist ein also unerschöpflicher Brunnen grundloser Barmherzigkeit und natürlicher Gutheit, dass nie eine getreue Mutter ihrem eigenen Kinde, das sie an ihrem Herzen trug, ihre Hand so gern reicht, wenn sie es im Feuer sähe, als Gott tut einem reuigen Menschen, und wäre es auch möglich, dass er aller Menschen Sünden alle Tage tausendmal getan hätte,“ so sag der liebe alte Heinrich Suso (Seuse).

Endlich beschließ deine Andacht am Abende mit einem neuen kräftigen Vorsatz für den morgigen Tag. Lass es aber nicht bei leeren Worten bewenden, dass du nur sagst: „Ich nehme mir vor:“ sondern lass dir den Vorsatz vom Herzen herauswachsen; sonst hilft er dir nichts. Und darum rate ich dir noch einmal! Schau wieder auf das Bild des göttlichen Herzens, und lies dort in den Flammen, wie es dich so innig, so bis zum Sterben treu und großmütig geliebt hat. Dann nimm deine Seele gleichsam in deine Hand und frage sie ernst: ob sie es über sich bringen könnte, nochmal so schwarzen Undank zu tun, und morgen das liebreiche Herz ihres Vaters und Erlösers wieder zu beleidigen? Ob sie noch ferner die Guttaten dieses Herzens mit Untaten und Bosheiten lohnen wolle? Und ob sie sich nicht schämen müsste vor sich selber, wenn sie auch morgen wieder ihrem besten Freunde untreu werden wollte? So und dergleichen rede ihr recht eindringlich zu, bis sie Antwort gibt, wie sie einmal ein braves Kind gegeben.



(Aus: der Garten des Herzens Jesu oder: der Christ in seinem Erlöser nachgebildet, P. Franz Hattler S.J., Regensburg, Verlagsanstalt vorm G. J. Manz, 1922, S. 121-122)

Die Gewissenserforschung beim Nächsten

Solange man noch nicht heilig ist, neigt man leider dazu, den Nächsten für schlechter als sich selbst zu halten. Ein Kennzeichen der Heiligkeit ist es, dass es in diesem Zustand grundsätzlich anders herum ist - alle anderen sind besser als er selbst, glaubt der Heilige aus tiefster Überzeugung. Solange wir da noch nicht angekommen sind, sollten wir uns die ernste Mahnung des heiligen Pfarrers von Ars täglich zu Herzen nehmen:

"Was würdet ihr von einem Menschen sagen, der auf dem Acker seines Nachbarn arbeitet und den seinigen unbebaut liegen ließe? Nun so macht ihr es. Ihr wühlt stets in dem Gewissen anderer und das eurige lasst ihr brach liegen. O, wenn der Tod kommt, wie werdet ihr es bedauern, dass ihr euch so viel um andere und so wenig um euch selbst gekümmert habt, denn über euch und nicht über andere werdet ihr Rechenschaft abzulegen haben.

Denken wir an uns an unser Gewissen, auf das wir immer sehen müssen, wie auf unsere Hände, ob es rein ist."

Sonntag, 13. November 2011

Der ultimative „Beichtspiegel“ — Teil 1



Ich habe nun bei einem alten Praktikus eine rechte einfache und vortreffliche Weise gefunden, wie man es machen muss, wenn man will zu einem recht sauberen und zarten Gewissen gelangen. Es sind drei Lehrstücke, alle Tage abends in Anwendung zu bringen.
Zuerst sollst du vor dem Schlafengehen mit dir selber zu Gerichte sitzen, und Untersuchungen darüber anstellen, wie sich heute deine Gedanken, deine Begierden, deine Augen und Hände und Füße und deine Zunge und das Herz vor Gott aufgeführt haben; du sollst, will ich sagen, dein Gewissen erforschen. Ich will es dir recht leicht machen, und gebe dir dazu einen kleinen sogenannten Gewissensspiegel, in dem du ohne viele Mühe allabendlich deine Fehler entdecken kannst. Der Spiegel ist von der Art, wie der Herzog und nachmaliger Kaiser Ferdinand II. sich einen gemacht hat. Wie nämlich der Herzog noch klein war, gab ihm seine Mama einmal einen Handspiegel zum Geschenke. Nach einigen Tagen merkt sein Erzieher, dass der junge Herzog den Spiegel bei sich auf der Brust trage, und bald da, bald dort in einem Winkel des Hauses denselben hervorziehe und hineinschaue. Das wollte dem Hofmeister nicht gefallen; er fürchtete, der junge Herzog könnte eitel werden; und deswegen forderte er ihm den Spiegel ab. Der junge Herr will anfangs davon nichts wissen und tut verlegen, gibt aber den Spiegel endlich doch her. Das war aber kein Spiegel mehr; denn der junge Herzog hatte sich das Spiegelglas herausgenommen und statt dessen ein schönes Muttergottesbild in den Rahmen hineingetan, und so oft er nun das Bild ansah, verglich er sein Tun und Lassen mit dem Leben der heiligen Jungfrau, und fand natürlich, dass er immer noch etwas an sich zu putzen und zu bessern hatte.

Ich meine, du solltest dir auch so einen Handspiegel kaufen; es genügt übrigens auch ein einfacher Rahmen. Da hinein stellst du statt des Spiegelglases ein Bild des heiligen Herzens; das hängst du dir bei deinem Bette auf; und wenn du abends schlafen gehen willst, da schaust du so ein wenig hinein in diesen Spiegel wie der junge Herzog Ferdinand, und durchdenkst so ein bisschen bei dir selbst, wie dieses reinste und heiligste Herz an deiner Statt den Tag zugebracht und nicht zugebracht hätte, wie es gebetet, gearbeitet, geduldet, geopfert, gedacht und verlangt hätte. Du wirst sehen, du merkst dann bald an dir Schmutzflecken und Unordnungen an deinem Herzen, und wie deine Gedanken und dein Begehren so eitel und lieblos und neidisch oder schadenfroh oder sonst nichtsnutzig gewesen, und wie dein Gerede und dein Gewerke, dein Tun und lassen etwa ungeduldig und zänkisch, oder träg, oder schief und krumm und geradeaus auf Gott gerichtet gewesen sei. Und je länger und je tiefer du hineinschaust in dieses spiegelklare, reine und heilige, demütige und sanftmütige, eifrige und gottliebende Herz deines Erlösers, desto mehr Ungestalt wirst du in deinem Herzen finden, und sehen, wo es fehlt und was in Ordnung zu bringen sei.



(Aus: der Garten des Herzens Jesu oder: der Christ in seinem Erlöser nachgebildet, P. Franz Hattler S.J., Regensburg, Verlagsanstalt vorm G. J. Manz, 1922, S. 120-121)

Bilder von der Una Voce-Konferenz in Rom


Bilder zur Una Voce-Konferenz, die kürzlich in Rom stattfand, gibt es hier. Anwesend waren Dario Kardinal Castrillón Hoyos und Raymond Kardinal Burke.

Heiliger Dismas, bitte für uns!

Church of the Good Thief, Clinton Correctional Facility, Dannemora, New York

Samstag, 12. November 2011

Wer heute in die Disco gehen möchte…


….Sollte es sich lieber nochmal überlegen, denn:

Hl. Pfarrer von Ars

Eine gute Regel für’s Leben ist diese: Nichts tun, als was man Gott aufopfern kann. 
Man kann ihm aber nicht aufopfern Lügen, Verleumdungen, Ungerechtigkeiten, Hass, Rache, Unreinigkeit, Theater, Tanz, und dennoch findet man in der Welt doch nur so etwas. 
Von den Tänzen sagt der heilige Franz von Sales : „sie seien wie die Pilze, von denen auch die besten nichts nützen.“ Wohl sagen die Mütter: „O, ich wache über meine Tochter.“ Sie wachen über die Kleider, nicht aber über die Herzen. Die, welche in ihrem Hause Tanzbelustigungen veranstalten, laden sich Gott gegenüber eine große Verantwortlichkeit auf. Sie sind verantwortlich für all das Böse, das da geschieht: böse Gedanken, Verleumdung, Eifersucht, Hass, Rache….O, wenn sie diese Verantwortlichkeit einsehen, sie würden nie tanzen lassen. 
Dasselbe gilt von den Urhebern schlechter Bücher, Gemälde und Statuen; sie sind verantwortlich für all das Böse, das sie anrichten, solange sie existieren…Wer sollte da nicht zittern!
Der Heilige Pfarrer von Ars, überliefert von seinem Missionar P. Alfred Monnin

Die besondere Tugendübung am Samstag


Was würde dich heute besonders hart ankommen zu tun oder zu unterlassen?   Bringe gerade dies dem göttlichen Herzen Jesu zum Opfer.


Aus: Stillleben im Herzen Jesu, von Franz Seraph Hattler, Priester der Gesellschaft Jesu, Nationale Verlagsanstalt (früher G.J. Manz), 1896

Mittwoch, 9. November 2011

Gefangener des Heiligsten Herzens Jesu

Du weißt ja, man bindet die Gefangenen an Händen und Füßen, damit sie nicht davonlaufen können. Die Fesseln nun, welche du heute tragen sollst, musst du dir selber anlegen. 
Man erzählt von einem frommen Einsiedler aus alter Zeit, dass ihm einmal die Versuchung gekommen, von der Einsamkeit fort und in die Welt zurückzukehren; zur Strafe für diese Gedanken habe er sich an eine Kette schmieden lassen, welche an dem Felsen seiner Höhle befestigt wurde und nachdem das Schloss der Kette gesperrt gewesen, habe er den Schlüssel dazu ins Meer geworfen. So meine ich es nicht, lieber Leser! 
Die Ketten, welche du heute tragen sollst, sind nicht von Eisen, sondern von Liebe. Die Liebe zu Jesus soll dich antreiben, deinem freien Willen und deinem Inwendigen und Auswendigen heute keine andere Freiheit und keine andere Bewegung zuzulassen, als welche Jesus dir erlaubt. 
Darum frage dich heute bei allem, was du tust: „Gefällt dies dem Herzen Jesu?“ - Und sagt dir eine inwendige Stimme, dass dieser Gedanke oder jenes Gespräch, diese Arbeit oder jene Stellung und Gebärde deines Leibes und anderes dergleichen dem Herrn Jesus nicht gefalle, und dass er an deiner Statt es anders machen würde, dann lass den Gedanken weg und führe das Gespräch nicht weiter und lass das Geschäft fort und nimm Haltung und Gebärden an, wie der Herr Jesus selber sie gehabt hätte. 
Es wird freilich die Frau Eigenliebe allerhand dagegen einwenden und ein saures Gesicht dazu machen und brummen; aber mache dir nichts daraus, gib ihr nicht nach, halte sie unter dem Pantoffel und denke dir: „Ich bin Gefangener!“

(Aus: Stillleben im Herzen Jesu, Franz Hattler SJ, Regensburg, Nationale Verlagsanstalt [früher G.J. Manz], 1896, S. 64)

Dienstag, 8. November 2011

Rette Deine Seele!




Franziskaner-Mission

Nur eins ist notwendig: keine Todsünde mehr!

Bedenke: Deine Bestimmung ist der Himmel, das einzige Tor dazu ist der wahre Glaube, der einzige Weg dahin das Halten der Gebete, das notwendige Mittel aber das Gebet.

Bedenke oft: Vom Himmel schließt aus die Todsünde, diese macht das Sterben schwer, das Gericht furchtbar, sie stürzt in die Hölle – O Ewigkeit. –

Erfülle deine Pflichten!

Jüngling, Jungfrau, sei keusch, fliehe Gefahr und Gelegenheit, besonders unkeusche Reden.

Eheleute, seid friedlich, geduldig, ehrbar, heiliget einander – die Hölle auf Erden ist Eifersucht in der Ehe.

O Eltern seid wachsam und streng in der Erziehung Eurer Kinder, von Euch hängt vorzüglich ab, ob sie Selige oder Verdammte sein werden.

Kinder, seid gehorsam und ehrerbietig gegen Vater und Mutter. Das IV. Gebot bringt Fluch oder Segen über Euch.

Vorgesetzte, seid liebevoll, aber gedenket der Verantwortung.

Alle aber bewahret die Liebe, verzeihet Euren Feinden und wisset, Geiz und Ungerechtigkeit sind gewisse Straßen in die Hölle.

Vergesset nicht: Maria ist Eure Mutter, das Messopfer die Quelle aller Gnaden, der Feiertag gehört dem Herrn, Kreuz und Leiden schickt Gott, die hl. Kommunion ist das beste aller guten Werke, die Armen sind Eure Brüder, die Seelen im Fegfeuer sind die Ärmsten. Ihr könnt und sollt ihnen helfen. Wer ausharret bis ans Ende, wird selig.

O mein Jesus, Barmherzigkeit! (100 Tage Ablass)



(Von einem Andachtsbildchen zur Volksmission in Buchhofen, 30. Oktober- 6. November 1910, abgehalten durch die Hochwürdigen Herrn Patres: P. Athanasisus, Superior, P. Heinrich, P. Paulus)