Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Montag, 27. Februar 2012

Leiden und Kreuzesliebe


Ein König ließ auf einem Hügel eine Reihe hölzerner Kreuze aufstellen, die innen hohl und mit Goldstücken mehr oder weniger reich gefüllt waren. Dann lud er seine Untertanen ein, sich ein Kreuz auszuwählen. Aber die Leute, die nur die Kreuze sahen, wollten nichts davon wissen und wandten sich enttäuscht ab. 
Da verriet ihnen der König leise das Geheimnis von den Schätzen, die in jedem Kreuz verborgen waren, und siehe da – sofort begann ein Sturm auf den Hügel; jeder wollte das schwerste Kreuz für sich gewinnen.


Als die Spanier zuerst nach Amerika kamen, kannten die dort wohnenden Indianer den Wert des Goldes noch nicht und gaben gern ein Stück Gold für einen Spiegel oder einige Glasperlen. Als sie aber merkten, wie hoch die Spanier das Gold schätzen, da fingen auch sie an, es höher zu achten und teurer zu verkaufen. 
So ähnlich verhält es sich bei uns in Bezug auf das Leiden. Wenn wir aber sehen, wie hoch die Heiligen die Leiden schätzten, dann sollten auch wir ihren wahren Wert erkennen und sie gerne von Gott dem Herrn annehmen.


Wie in ein und demselben Feuer das Gold aufglänzt und die Schlacke sich absetzt, wie auf ein und derselben Tenne das Stroh zerdroschen und das Getreide gesäubert wird, so läutert ein und dasselbe Geschick die Guten und verwirft die Bösen. 
Es kommt eben nicht darauf an, welcher Art die Leiden sind, sondern welcher Art die sind, die das Leiden trifft. hl. Augustinus

alles aus: Homiletische Gleichnissammlung - Gleichnisse zur katholischen Sittenlehre, von Anton Koch S.J., 1954