Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Montag, 7. Mai 2012

Die armen Protestanten (I): ihre gefälschte Bibel

Die armen Protestanten ist eine Reihe, geschrieben in der Hoffnung, dass einige irrende Brüder, die guten Willens sind, dies lesen.


"Die Wahrheit wird euch frei machen", hat der Heiland gesagt (Joh. 8. 31,32), was bedeutet, die Wahrheit befreit zunächst vom Irrtum, dann aber auch von der Sünde. Dass das so ist, wird jeder Konvertit zur katholischen  Kirche bestätigen können.


Wer ernsthaft nach dem wahren Jesus Christus sucht und nicht nach einem selbstgeschnitzten Jesus, muss früher oder später in der Katholischen Kirche ankommen.
Fast alle Konvertiten zur katholischen Kirche der letzten 200 Jahre, deren Konversionsgeschichte zugänglich ist, haben beklagt, dass man ihnen als Kind so viele Vorurteile eingeimpft hat. Nur die Wahrheit hat man ihnen nicht erzählt. Mit Gottes Gnade und dem Willen mit dieser Gnade mitzuwirken, haben sie sich mühsam diese Wahrheiten selber zusammensuchen müssen.


Bei mir hat es zum Beispiel einige Recherche gebraucht, bis ich begriffen hatte, dass Martin Luther die Bibel gefälscht hat. Oder wie soll man das sonst nennen, wenn man ein Buch, das man als Katholik ganz anders kannte - Martin Luther war ja Katholik, sogar Mönch in einem katholischen Orden, bis er meinte, alles bisher Dagewesene umwerfen zum müssen - zusammenstreicht und abändert, wie es einem gerade gefällt?


Zusätzlich zu dem Weglassen zahlreicher Bücher hat Martin Luther auch die Bibelübersetzung an nachweisbar mindestens 300 Stellen so geändert, dass sie zu seiner neu ausgedachten Lehre passte.
Als ich das erkannt hatte, musste ich tief durchschnaufen angesichts von solcher Respektlosigkeit vor diesem Heiligen Buch, der Bibel, das er - vom Original so abgeändert - seinen neu gefundenen Anhängern dann auch noch als das einzige Schriftstück, auf das sie sich verlassen sollen (sola scriptura) , verkauft hat. 


Martin Luther war übrigens keinesfalls der erste deutsche Bibelübersetzer, was man auch leicht anhand von historischen Tatsachen nachweisen kann. 
Was Martin Luther im Detail geändert hat, um seine neue Lehre zu begründen, beschreibt Prälat Georg May. Jeder kann anhand einer echt katholischen Bibel, (möglichst keine unselige Einheitsübersetzung) das gesagte nachprüfen:

Der Umfang der Bibel ist fest­ge­legt im soge­nann­ten Kanon. Das kirch­li­che, das oberste kirch­li­che Lehr­amt hat bestimmt, wel­che Bücher zum Alten und zum Neuen Tes­ta­ment gehö­ren. Der Kanon des Alten Tes­ta­men­tes umfasst 45 Bücher, der Kanon des Neuen Tes­ta­men­tes 27 Bücher. Mit höchs­ter lehr­amt­li­cher Voll­macht, ja mit Unfehl­bar­keit ist fest­ge­stellt, dass diese Bücher Gott zum Urhe­ber haben, von Gott inspi­riert sind und uns den Glau­ben der Offen­ba­rung ver­mit­teln sol­len. 
Der Pro­tes­tan­tis­mus hat einen ande­ren Kanon. Luther streicht aus dem alt­tes­ta­ment­li­chen Kanon sie­ben Bücher, also statt 45 blei­ben 38. Sie­ben Bücher wer­den von ihm aus dem Kanon ver­wie­sen: das Buch der Weis­heit, das Buch Jesus Sirach, das Buch Baruch, das Buch Judith, das Buch Tobias und das erste und zweite Mak­ka­bä­er­buch. Sind denn diese Bücher über­flüs­sig für die Begrün­dung des Glau­bens? Benö­ti­gen wir sie nicht, um das uns zu leh­ren, was Gott uns ver­mit­telt haben wollte? 
Diese Bücher sind kei­nes­wegs unbe­acht­lich, meine lie­ben Freunde. Im Buch der Weis­heit sind grund­we­sent­li­che Wahr­hei­ten unse­res Glau­bens ent­hal­ten. Zum Bei­spiel wird darin gelehrt, dass Gott aus der Natur erkannt wer­den kann. Man kann aus der Wir­kung auf die Ursa­che zurück­schlie­ßen. Das lehrt das Buch der Weis­heit. 
Im sel­ben Buch der Weis­heit ist vom ewi­gen Leben der See­len die Rede, also keine Ganz­tod­hy­po­these, wie sie im Pro­tes­tan­tis­mus ver­tre­ten wird, son­dern vom ewi­gen Leben der Seele wird uns dort Beleh­rung zuteil.  
In den Mak­ka­bä­er­bü­chern wer­den wir belehrt, dass es einen Zwi­schen­zu­stand zwi­schen Hölle und Him­mel gibt, näm­lich das Feg­feuer. Die Kir­che hat immer die Mak­ka­bä­er­bü­cher in dem Sinne ver­stan­den, dass hier Hin­weise auf das Feg­feuer, auf den Rei­ni­gungs­zu­stand ent­hal­ten sind. Kein Wun­der, dass der Pro­tes­tan­tis­mus den Rei­ni­gungs­zu­stand ver­wirft. Er ver­wirft ihn, weil er die Bücher ver­wirft, in denen der Rei­ni­gungs­zu­stand aus­ge­sagt ist.  
Es ist also unzu­tref­fend zu sa­gen, Katho­li­ken und Pro­tes­tan­ten haben die­selbe Bibel. Nein, sie haben nicht die­selbe Bibel. 
Das gilt auch für das Neue Tes­ta­ment. Auch im Neuen Tes­ta­ment schei­det Luther meh­rere Bücher aus und sagt, sie gehörten nicht zu den rech­ten gewis­sen Haupt­bü­chern des Neuen Tes­ta­men­tes, und zwar han­delt es sich dabei um den Hebrä­er­brief, um den Jako­bus­brief, um den Judas­brief und um die Johan­nes-Apo­ka­lypse. 
Warum setzt er diese Bücher an das Ende des Kanons oder weist sie ganz aus dem Kanon? Weil sie nicht in seine Theo­lo­gie pas­sen. Er fin­det dort das nicht wie­der, was er als sei­nen Glau­ben ansieht.  
Ein Bei­spiel dafür ist der Brief des Apos­tels Jako­bus. In die­sem Briefe heißt es: „Was hilft es, meine Brü­der, wenn einer sagt, dass er Glau­ben habe, wenn er keine Werke hat? Kann etwa der Glaube ihn selig machen?“ Hier sehen wir, warum Luther die­sen Brief ver­wirft. Er selbst pre­digt ja die Gerech­tig­keit allein aus Glau­ben, und hier wird gesagt, dass der Glaube nicht genügt, um selig zu wer­den. „Was hilft es, meine Brü­der, wenn einer sagt, dass er Glau­ben habe, wenn er keine Werke hat? Kann etwa der Glaube ihn selig machen?“ Das ist der Grund, warum der Jako­bus­brief von Luther als eine stro­herne Epistel bezeich­net wird. Stro­hern, das heißt ohne gedie­ge­nen Inhalt.  
Dabei ist der Jako­bus­brief für uns von größ­ter Wich­tig­keit. In ihm ist das Sakra­ment der Kran­ken­sal­bung, der Letz­ten Ölung, bezeugt. „Ist jemand krank unter euch, so rufe er die Pries­ter der Kir­che, dass sie über ihn beten und ihn mit Öl sal­ben, und das Gebet des Glau­bens wird ihn auf­rich­ten.“ Kein Wun­der, dass der Pro­tes­tan­tis­mus das Sakra­ment über­haupt nicht kennt. Es ist falsch, zu sagen, Katho­li­ken und Pro­tes­tan­ten haben die­selbe Bibel. Sie haben nicht die­selbe Bibel. 
Ähn­li­ches gilt für die Über­set­zung. Die Bibel ist in hebräi­scher und in grie­chi­scher Spra­che geschrie­ben. Wer diese Spra­chen nicht kennt, muß sich an Über­set­zun­gen hal­ten, und Über­set­zun­gen sind selbst­ver­ständ­lich von Anfang an vor­ge­nom­men wor­den, auch Über­set­zun­gen in die ger­ma­ni­schen Spra­chen, in die deut­sche Spra­che. Wir ken­nen eine Über­set­zung aus dem Jahre 370 von dem goti­schen Bischof Ulfi­las. Er ver­an­stal­tete eine Über­set­zung der Bibel ins Goti­sche. Wir wis­sen, dass die alte deut­sche Spra­che eben­falls Bibel­über­set­zun­gen kannte. Aus dem Jahre 748 haben wir ein Frag­ment, ein Bruch­stück erhal­ten einer Bibel­über­set­zung in das dama­lige alte Deut­sche. Erst recht sind Bibel­über­set­zun­gen ver­an­stal­tet wor­den, als der Druck auf­kam. 
Von 1466 bis 1521 wurden 14 hoch­deut­sche und 4 nie­der­deut­sche Über­set­zun­gen der Bibel ver­an­stal­tet. 14 hoch­deut­sche und 4 nie­der­deut­sche Druck­aus­ga­ben der Bibel vor Luther, denn er gilt ja als der­je­nige, der die Bibel für die Deut­schen ent­deckt hat, was ein Mär­chen ist. Die Bibel war längst in Deutsch­land bekannt, über­setzt und im Gebrauch, als Luther daran ging, die Bibel zu über­set­zen. 
Er hat sie über­setzt, aber seine Über­set­zung hat viele Män­gel. Zunächst ein­mal war seine Grund­lage, näm­lich die Hand­schrif­ten der Bibel, unzu­rei­chend. Er stützte sich für die hebräi­sche Bibel auf eine Aus­gabe in Bre­scia von 1494 und für das Neue Tes­ta­ment auf die zweite Aus­gabe von Eras­mus von Rot­ter­dam. Das war natür­lich eine viel zu schmale Grund­lage, um eine gedie­gene Bibel­über­set­zung zustande zu brin­gen. Aber nicht nur das. Er über­setzte seine Bibel so, dass er seine Theo­lo­gie in sie ein­trug. Jede Über­set­zung ver­rät ja etwas vom Ver­ständ­nis, das einer vom Text gewinnt, und er ver­stand sie eben so, wie er sich die Theo­lo­gie zurecht­ge­macht hatte, im Gegen­satz zur katho­li­schen Kir­che. 
Ein Bei­spiel für diese Weise, wie Luther arbei­tete, ist der Römer­brief. Im Römer­brief heißt es in 3,28: „Wir hal­ten dafür, dass der Mensch durch den Glau­ben gerecht­fer­tigt werde, ohne die Werke des Geset­zes.“ „Wir hal­ten dafür, dass der Mensch durch den Glau­ben gerecht­fer­tigt werde, ohne die Werke des Geset­zes.“ Was macht Luther? Er fügt ein Wort ein: „Wir hal­ten dafür, dass der Mensch durch den Glau­ben, allein durch den Glau­ben, gerecht­fer­tigt werde.“
Das Wort allein steht nicht im Urtext; das Wort hat er ein­ge­fügt. Warum? Um gegen die katho­li­sche Kir­che eine Hand­habe zu haben, die eben außer dem Glau­ben noch andere Dis­po­si­ti­ons­akte für die Recht­fer­ti­gung ver­langt.  
Nach katho­li­scher Lehre genügt der Glaube allein nicht, um gerecht­fer­tigt, also gehei­ligt zu wer­den, son­dern es braucht auch die heil­same Furcht vor der Gerech­tig­keit Got­tes. Es braucht auch die Hoff­nung auf die Barm­her­zig­keit Got­tes. Es braucht auch den Anfang der Liebe. Es braucht vor allem Reue, also Abscheu vor der Sünde, und Vor­satz. Nie­mand wird gerecht­fer­tigt ohne Reue. Das alles weist Luther ab mit sei­nem Wört­chen „allein“. „Wir hal­ten dafür, dass der Mensch allein durch Glau­ben gerecht­fer­tigt werde.“ 
Sol­che Über­set­zun­gen kön­nen wir nicht akzep­tie­ren, sol­che Über­set­zun­gen, die vor­ge­formt sind durch die Anschau­ung, die ein Ein­zel­ner vom Glau­ben der Kir­che gewon­nen hat. Diese Über­set­zun­gen sind eine Gefahr, und wer sie über­nimmt, der gerät mit der Über­set­zung in das Risiko, den darin ver­bor­ge­nen nicht­ka­tho­li­schen Glau­ben zu über­neh­men. Katho­li­ken und Pro­tes­tan­ten unter­schei­den sich auch in der Über­set­zung. 
Sie unter­schei­den sich drit­tens erst recht in der Erklä­rung der Hei­li­gen Schrift. weiter hier