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Freitag, 25. Mai 2012

Die sieben Gaben des Heiligen Geistes - 4. Rat

"Die Gabe des Rates bewirkt, daß wir in schwie­ri­gen Lagen leicht erken­nen, wel­ches der Wille Got­tes ist. Viele Men­schen suchen dann Rat bei Men­schen. Das ist ja nicht falsch, es ist auch nicht ver­bo­ten. Aber die Gabe des Rates ver­mag mensch­li­chen Rat zu erset­zen. Oder man soll sich an jeman­den wen­den, der die Gabe des Rates besitzt. Sol­che Gabe des Rates besaß bei­spiels­weise Salo­mon. 
Als die bei­den Frauen zu ihm kamen, die je ein Kind gebo­ren hat­ten, von denen aber eines im Schlafe erdrückt war, da fällte er sein salo­mo­ni­sches Urteil, man solle das über­le­bende Kind tei­len und jeder Frau die Hälfte geben. Er wußte genau, wenn er einen sol­chen Vor­schlag macht, dann wird sich die Mut­ter rüh­ren und wird sagen: Nein, lie­ber soll die andere das Kind behal­ten, als daß es getö­tet wird. Und so war es. Salo­mon hatte die Gabe des Rates. 
Auch Daniel besaß diese Gabe. Susanna wurde ange­klagt von zwei alten Wüst­lin­gen, daß sie sich ver­gan­gen habe mit einem jun­gen Mann. Susanna wurde zum Tode ver­ur­teilt und zur Stei­ni­gung geführt. Aber da erhob sich der Daniel und sagte: „Diese Män­ner haben fal­sches Zeug­nis wider sie abge­ge­ben.“ Alles war erstaunt, man ging zurück zum Gerichts­ge­bäude, die Ver­hand­lung wurde noch ein­mal auf­ge­nom­men. Und dann hat die Gabe des Rates bewirkt, daß Daniel in wun­der­ba­rer pro­zes­sua­ler Kunst die bei­den über­führt hat. 
Zunächst trennte er die bei­den Anklä­ger von­ein­an­der. „Sag,“ so fuhr er den einen an, „unter wel­chem Baume sahst du sie sün­di­gen?“ „Unter einem Mas­tix­baume.“ Getrennt von die­sem Manne ver­nahm er den ande­ren: „Sag, unter wel­chem Baume sahst du sie sün­di­gen?“ „Unter einer Stein­ei­che.“ 
 Die bei­den Män­ner gaben also ganz ver­schie­dene Ört­lich­kei­ten für den von ihnen beschrie­be­nen Vor­gang an; das konnte ja nun nicht stim­men; diese Wider­sprü­che ent­larv­ten die bei­den alten Sün­der. Jetzt wur­den sie ver­haf­tet und getö­tet, und Susanna ging schuld­los von dan­nen. 
Das war die Gabe des Rates, die Daniel zu eigen war."

alles von Prälat Prof. Georg May Quelle

Die sieben Gaben des Heiligen Geistes sind:
Weis­heit, Wis­sen­schaft, Ver­stand, Rat, Stärke, Fröm­mig­keit, Furcht des Herrn.