Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Sonntag, 27. Mai 2012

Die sieben Gaben des Heiligen Geistes - 7. Furcht des Herrn

Und schließ­lich die Gabe der Furcht, der hei­li­gen Got­tes­furcht. Sie bewirkt, daß uns Got­tes Wille über alles geht, daß wir nichts mehr fürch­ten, als Gott zu belei­di­gen. 
So hat es ein­mal der hei­lige Franz Xaver aus­ge­spro­chen, als er die Mis­si­ons­reise antrat: „Wir fürch­ten nichts, als die Belei­di­gung Got­tes.“ Ja, das ist die Got­tes­furcht. Nicht die Men­schen­furcht. Men­schen kön­nen einem auch viel antun, und die Furcht vor den Men­schen ist häu­fig berech­tigt, aber die Got­tes­furcht muß über die Men­schen­furcht sie­gen; denn Gott kann nicht nur töten, wie der Hei­land sagt, Gott kann in der Hölle ver­der­ben. Das ist viel schlim­mer als auf Erden Nach­teile zu erlei­den, das ewige Leben zu ver­lie­ren. Und des­we­gen soll die hei­lige Got­tes­furcht in uns sein.
Frei­lich nicht bloß die knech­ti­sche Furcht. Die knech­ti­sche Furcht besteht darin, daß man die Sünde mei­det, weil man dafür bestraft wird. Das ist kein sehr hohes Motiv. Es ist ein Motiv, das wirk­sam sein kann, aber es ist kein edles Motiv. Nur aus Furcht vor der Strafe das Böse mei­den, das ist nicht vor­nehm. 
Wir sol­len höhere Motive haben, näm­lich aus Liebe zu Gott das Böse mei­den. „Dich liebt, o Gott, mein gan­zes Herz, und dies ist mir der größte Schmerz, daß ich erzürnt dich, höchs­tes Gut.“ Das ist die Liebe, die die Furcht näh­ren soll. Das ist die Liebe, die die Got­tes­furcht tra­gen soll. Diese hei­lige Furcht soll in uns sein, damit wir nicht sün­di­gen. Diese hei­lige Furcht soll uns antrei­ben, Schwe­res für Gott zu ertra­gen. Diese hei­lige Furcht soll uns befä­hi­gen, lie­ber alles zu ver­lie­ren, als Gott untreu zu wer­den.
Das sind die sie­ben Gaben des Hei­li­gen Geis­tes: Weis­heit, Wis­sen­schaft, Ver­stand, Rat, Stärke, Fröm­mig­keit, Furcht des Herrn. Die ers­ten vier betref­fen den Ver­stand, der dadurch erleuch­tet wird, die letz­ten drei betref­fen den Wil­len, der dadurch gestärkt wird. Es sollte kein Tag ver­ge­hen, meine lie­ben Freunde, an dem wir nicht rufen: „Komm, du Geist der Hei­lig­keit aus des Him­mels Herr­lich­keit, komm mit dei­ner Gaben Zahl!“

alles von Prälat Prof. Georg May Quelle