Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Dienstag, 21. August 2012

Die katholische Lehre über den Ehebruch


In einer Zeit, da der Ehebruch sozusagen zu den abgeschafften Worten gehört, sei hier noch einmal die katholische Lehre dazu ins Gedächtnis gerufen.
Ehebruch hat man schon begangen, wenn man ein "fremdes Weib ansieht, um ihrer zu begehren", das gilt natürlich auch für Frauen, die fremde Männer solcherart ansehen. Woher weiß man das? Weil es der Heiland gesagt hat. 

Man sollte sich also hüten, es überhaupt zu solchen Gedanken kommen zu lassen. Daher sollte jeder Katholik die Entwicklungsstufen der Sünde kennen. Wer im Herzen mit freiem Willen und Wohlgefallen dem Ehebruch zugestimmt hat, hat schon eine schwere Sünde begangen, die Tat ist hier nicht mehr erforderlich:
Wenn das Wohl­ge­fal­len anhält, kommt es zur drit­ten Stufe der Sünde, und das ist die Begierde. Die Begierde ist der Wunsch oder das (vor­läu­fig noch unwirk­same) Ver­lan­gen nach dem Sünd­haf­ten. Bei der Begierde ist der Wille schon betei­ligt. Die Begierde ist schon Ein­wil­li­gung; und des­we­gen ist die Sünde im Inne­ren schon außer­or­dent­lich weit gedie­hen. Der Herr sel­ber spricht von die­ser drit­ten Stufe der Sünde in der Berg­pre­digt. „Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt wor­den ist: Du sollst nicht ehe­bre­chen. Ich aber sage euch: Jeder, der ein Weib lüs­tern ansieht, der hat schon Ehe­bruch mit ihr began­gen.“ Hier ist deut­lich, daß das Begeh­ren von Sünd­haf­tem schon die Qua­li­tät der (inne­ren) Sünde hat. Quelle
Ausführlicheres über den Ehebruch erklärt unten wie immer leicht verständlich Prälat Georg May. Besonders vergessen sind heute die ewigen Folgen des unbereuten Ehebruchs (siehe unten, zu Punkt 3.). Hierbei sollte jeder bedenken, dass der liebe Gott absolut unveränderlich ist und sein einmal gegebenes Gebot und die Strafandrohungen sicher nicht vergisst, auch wenn die zeitgenössischen Katholiken es vergessen haben:

Folgendes ist aus der Predigt:
Über Ver­feh­lun­gen gegen die ehe­li­che Treue
Es ist heute üblich, Worte, Reden und Unter­re­dun­gen auf Ton­band auf­zu­neh­men, damit man bei pas­sen­der Gele­gen­heit das Ton­band wie­der abspie­len kann und sich daran erin­nert, was damals gesagt oder gere­det wurde. Wenn man auch jenen Vor­gang auf Ton­band auf­ge­nom­men hätte, den wir die kirch­li­che Ehe­schlie­ßung nen­nen, dann wür­den wir ein geeig­ne­tes Mit­tel in der Hand haben, das sich die Ehe­leute im Laufe ihrer Ehe immer wie­der ein­mal vor­spie­len könn­ten, um auf das zu lau­schen, was damals vor sich gegan­gen ist. Da sind die Gebete und Seg­nun­gen des Pries­ters, da ist aber auch die Frage zu hören, die der Pries­ter an den Bräu­ti­gam rich­tet: „Bist du gewillt, dei­ner zukünf­ti­gen Gat­tin die Treue zu hal­ten, bis der Tod euch schei­det?“ Und ebenso die andere Frage an die Braut gerich­tet: „Bist du gewillt, dei­nem zukünf­ti­gen Gat­ten die Treue zu hal­ten, bis der Tod euch schei­det?“ Er hat damals mit einem männ­lich kla­ren Ja geant­wor­tet, und sie hat ebenso ein bräut­lich fes­tes Ja gesagt.
Im Laufe des Ehe­le­bens aber hat häu­fig eine andere Ent­wick­lung ein­ge­setzt, eine Ent­wick­lung, die es gera­ten erschei­nen läßt, auf die­ses Ton­band zurück­zu­grei­fen und die Frage nach der Treue im Her­zen wie­der­auf­le­ben zu las­sen. Denn allzu häu­fig ist jener Vor­gang, den wir den Ehe­bruch nen­nen, der Bruch der ehe­li­chen Treue. Wir wol­len drei Fra­gen stel­len und beant­wor­ten, näm­lich

1. Wie kommt es dazu?
2. Was ist der Ehe­bruch?
3. Wel­ches sind seine Fol­gen?  
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 zu Punkt 3., den ewigen Folgen des unbereuten Ehebruchs:
Die Fol­gen des Ehe­bru­ches sind aber nicht auf Erden abge­gol­ten. Es gibt eine Folge, die sich erst im Jen­seits zei­gen wird. Im Briefe an die Hebräer steht der Satz: „Die Unzüch­ti­gen und Ehe­bre­cher wird Gott rich­ten.“ Gott ist kein Papier­ti­ger; Gott ist kein Ham­pel­mann, son­dern Gott ist der Herr, der hin­ter sei­nen Gebo­ten, vor allem hin­ter den Gebo­ten vom Sinai, steht, und der sie eines Tages rächen wird, der ihre Über­tre­tung eines Tages ahn­den wird. „Die Unzüch­ti­gen und Ehe­bre­cher wird Gott rich­ten.“ Der Ehe­bruch ist eben kein harm­lo­ser Sei­ten­sprung, er ist nicht eine ver­zeih­li­che Schwä­che. Der Ehe­bruch ist ein furcht­ba­res Ver­bre­chen am Men­schen und an Gott.
Wie wird Gott die Ehe­bre­cher rich­ten? Der hei­lige Pau­lus zählt den Ehe­bruch zu den Sün­den, die vom Rei­che Got­tes aus­schlie­ßen. Das heißt, auf der Sünde des Ehe­bru­ches, auf der unbe­reu­ten Sünde des Ehe­bru­ches, steht die Strafe der Hölle. Das ist die Wahr­heit des Evan­ge­li­ums, und daran kann keine Abschlei­fung der Wahr­heit durch uner­leuch­tete Theo­lo­gen und ver­rä­te­ri­sche Pre­di­ger etwas ändern. 
Der Herr hat auf den Ernst die­ses Gebo­tes hin­ge­wie­sen, wenn er an der Stelle, wo er über die begehr­li­chen, ehe­bre­che­ri­schen Bli­cke han­delt, sagt: „Es ist dir bes­ser, du gehst ein­äu­gig in das Reich Got­tes, als daß du mit zwei Augen in die Hölle gewor­fen wirst.“ Er sagt, man muß das Liebste auf­ge­ben und sich vom Liebs­ten tren­nen, was auf Erden sein mag, wie es das Auge ist, wenn es darum geht, nicht die Selig­keit zu ver­pas­sen.
Gewiß, der reuige Sün­der emp­fängt Ver­zei­hung. Wir haben die ergrei­fende Bege­ben­heit, wie eine Ehe­bre­che­rin, ver­mut­lich noch ein jun­ges Wesen, vor den Hei­land geführt wurde, und er an sie die Mah­nung mit einem durch­drin­gen­den Blick rich­tete: „Gehe hin und sün­dige nicht mehr!“ Wer sich bekehrt, wer sich von sei­ner Untat löst, wer sich in Reue zu Gott erhebt, dem ver­gibt Gott selbst die­ses große Unrecht des Ehe­bruchs.
Christus und beim Ehebruch ertappte Frau
Alessandro Turchi
Wir soll­ten, meine lie­ben Freunde, wach­sam sein! In uns allen sind Kräfte, die nach unten zie­hen. Mir sagte ein­mal, als ich noch im Theo­lo­gie­stu­dium war, ein Pries­ter: „Man ist zu allem fähig!“ Wahr­haf­tig, so ist es. Man ist zu allem fähig. 
Und weil man zu allem fähig ist und weil man schwach ist, des­we­gen muß man mit sei­ner Schwach­heit rech­nen, muß die Gele­gen­heit zum Bösen mei­den, muß die Mit­tel anwen­den, um dem Bösen wider­ste­hen zu kön­nen. Man darf nicht leicht­sin­nig sein, man darf sich nicht in die Gefahr bege­ben, in der man so leicht umkommt. Man darf sich keine uner­laub­ten, gefähr­li­chen Frei­hei­ten gestat­ten. Man muß vor allen Din­gen das Innere rein bewah­ren und nicht Aus­schau hal­ten nach der frem­den Frau oder nach dem frem­den Manne. Jede Sünde berei­tet sich im Inne­ren vor. (...)