Das wichtigste Gebet ist das Gebet um die Beharrlichkeit bis zum Ende. Siehe hier


Freitag, 4. Mai 2012

Kardinal Faulhaber über die Unauflöslichkeit der Ehe

Goldene Hochzeit von Prinz Leopold und Prinzessin Gisela, München 1923. Der Bischof ist Nuntius Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII.. Rechts hinter ihm als Priester, Prinz Georg von Bayern, der Sohn des Jubelpaares; ganz am linken Bildrand das Familienoberhaupt Kronprinz Rupprecht von Bayern.
Quelle
Dies sind bis zum Ende der Zeit gültige Worte, auch wenn sie noch weniger gerne als früher gehört werden:
Eine gültig geschlossene und vollzogene Ehe kann nur durch den Tod eines der beiden Ehegatten aufgelöst werden. Kein  bürgerliches Gesetz, kein weltliches Standesamt kann trennen, was Gott verbunden hat. Sogar die Binde- und Lösegewalt des Papstes hat hier ihre Grenzen. 
Es kann sein, dass eine nahe Blutsverwandtschaft vorhanden und nicht bekannt war, so dass die Ehe im Voraus keine Gültigkeit hatte. Es kann sein, dass ein Eheteil, aus Zwang oder Furcht eingeschüchtert, sein Jawort nicht freiwillig gegeben hatte, und die Ehe im Voraus ungültig war. Es kann vor dem kirchlichen Ehegericht entdeckt werden, dass bei dem einen oder anderen Teil ein Eheband bereits vorhanden war, so dass auch diese Ehe keine Gültigkeit hatte. 
Eine einmal gültige und vollzogene Ehe aber kann nur durch den Tod wieder gelöst werden.
Die Ehe ist kein reiner Privatvertrag, wie man eine Sommervilla mietet und wieder kündigt. Gott hat den Vertrag am Altare mitunterzeichnet, und Er spricht: „Ich nehme meine Unterschrift nicht zurück.“  Was Gott verbunden hat, soll der Mensch nicht trennen (Matth. 19,6). 
In alle Familien, in alle Straßen, in alle Parlamente möchte man es hineinrufen: Die Ehe ist unauflöslich! Die Ehe ist unauflöslich! Man kann das mit Großbuchstaben in den Katechismus setzen, man kann es an allen Kirchentüren anschlagen, man kann es von allen Kanzeln verlesen lassen, und immer wieder kommen Bittgesuche, ob nicht diese oder jene Ehe doch aufgelöst werden könne. Bittgesuche sogar von solchen, die einen guten Religionsunterricht in der Jugend hatten.
Kardinal Faulhaber, Zeitrufe, Gottesrufe, Herder, 1932
Uber die im Text erwähnten Ehehindernisse, die eine Ehe im Voraus ungültig machen hier.

Siehe auch: Die katholische Lehre über den Ehebruch